7 Gedanken zu „Sind die Forschungsschwerpunkte aus Ihrer Sicht richtig gesetzt? Welche fehlen und warum?“
Puntigam Rupert
Gedankenexperiment zur Hinterfragung der Energieeffizienz von Puntigam Rupert:
Warum sind bisherige Energieverbräuche oftmals nicht sehr energieeffizient? – Meist weil die Energiekosten im Vergleich zur erbrachten Leistung und den daraus erzielten Erträgen nicht schlagend sind.
Erneuerbare Energien sind jetzt bereits schon günstiger als Fossile Energien! Sie werden die zukünftige Energiebereitstellung zu noch viel niedrigeren Kosten bewerkstelligen, denn die Sonne schickt bekanntlich ja keine Rechnung.
Warum sollte sich daher massive Energieeffizienz etablieren, oder warum sollten wir diese verordnen? Überhaupt wenn zukünftig Energieverwendung mit keinen bzw. wesentlich weniger Emissionen und nachteiligen Umwelteinflüssen erfolgt?
Ein einziger maßgeblicher Aspekt der momentanen Energieeffizienzbestrebungen gibt es hinsichtlich des rascheren Umstiegs auf Erneuerbare, denn wenn weniger Energie benötigt wird haben wir rascher hohe Anteile an nicht-fossiler Energie im System.
Es muss aber berechtigter Weise die Frage zugelassen werden, warum Energieeffizienz überbordend betrieben wird wenn sie weder jetzt noch zukünftig wirtschaftsrelevant ist?
Vielmehr schaffen übertriebene und einseitige Energieeffizienzvorgaben unökonomische Bedingungen, vor allem bei ungleicher internationaler Anwendung.
Wenn Energieeffizienztechnologien aufgrund künftig immer billiger werdender Energie, die wegen geringster Emissionen nur sehr geringe Umwelteinflüsse hat, nicht benötigt werden ist für die Technologieproduzenten/Anlagenbauern auch kein Zukunftsmarkt gegeben, und die Investitionen in die Entwicklung von Energieeffizienztechnologien haben nur ineffiziente Auswirkungen für den Wirtschaftsraum bewirkt.
Mit dem Blick auf das Ganze und in Anbetracht der zukünftigen Realität stelle, ich (Rupert Puntigam persönlich als Energieexperte – nicht als voestalpine Mitarbeiter) damit die wirklich mehr als berechtigte Frage wieviel an Energieeffizienz ist (uns/dem Wirtschaftsraum) dienlich und was erübrigt sich?
Meiner Meinung nach muss der Fokus der Entwicklungen auf die Transition/Transformationvon fossilen Energien zu erneuerbaren Energien liegen, mit dem Ziel uns diese erneuerbar angetriebenen Produktionen/Prozesse/Dienstleistungen … zu sichern um eine Technologieführerschaft zu erreichen. Mit Energieeffizienztechnologien wird dies on the long run nicht zielführend sein.
Sicherlich sollte der Energieeinsatz effizient erfolgen, auch wenn die erneuerbare Energie immer günstiger wird so wirft auch sie Kosten auf und hat auch Umwelteinflüsse – wenn auch geringe!
Rupert Puntigam
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Johannes Fechner
Die mir bekannten Abschätzungen des UBA, oder die Energieautarkie Studie von Streicher zeigen, dass die Dekarbonisierung mit den bekannten Potentialen der Erneuerbaren nur möglich ist, wenn der Energiebedarf deutlich reduziert wird. In Europa haben wir derzeit einen Anteil der Erneuerbaren am Gesamtenergiebedarf von etwa 1/10, optimistische Prognosen der IRENA nehmen für 2030 von etwa 3/10 an. Der Ausbau von PV, Wind, Biomasse, Wasserkraft stößt auch auf Grenzen (Natur- und Landschaftsschutz, soziale Akzeptanz, Verfügbarkeit gewisser Ressourcen, Ökobilanz). Daher ist Energieeffizienz weiterhin sehr relevant! Auch Suffizienz wäre ein lohnendes Thema für die Energieforschung (Sozialwissenschaft, Philosophie …)
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Dr. Horst Lunzer
Soziale Komponente der Energienutzung, Nachhaltigkeit sollte sich jeder leisten können; Darstellung der Lebensproduktkosten und –Umweltbelastung. Hochwertigere langlebigere Produkte -> etwa Made in Österreich (ergibt ein positives Qualitätsimage)
Für jede technologische Entwicklung ist deren „Ankunft“ am Markt und in der Gesellschaft wesentlich. Genauso wie der Markt und die Gesellschaft veränderliche Anforderungen an Technologien haben. Wie diese Querschnitts- bzw. Schnittstellen-Themen benannt werden ist weniger wichtig, als dass diese ein fixer Bestandteil der Energie- und Technologieforschung bleiben.
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Woyke Wolfgang
Die Kommunikation wird immer wichtiger. Dabei spielen die neuen Medien, die entsprechend aufgearbeiteten Inhalte und die Methoden eine wesentliche Rolle, um eine positive Wertigkeit und den Umgang mit Energie und Konsum zu entwickeln. In der öffentlichen Wahrnehmung wird Energieeffizienz oftmals auf die Qualität von Geräten reduziert und Nachhaltigkeit auf den Verzicht von Konsum. Neue Medien wie zum Beispiel Blogs bieten die Chance, diese Muster aufzubrechen und ein positives Image aufzubauen. Sie funktionieren aber mit anderen Spielregeln. Genauso wichtig wie die fachgerecht richtige Darstellung ist hier auch die emotional verbindliche Vermittlung der Inhalte.
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Johannes Fechner
Stimme zu! Energie ist in der öffentlichen Diskussion kaum ein Thema. Bestenfalls wenn es um die Verhinderung von Kraftwerken (AKW bis Wind) oder Regulative der EU (Bsp. Glühlampen) geht. Es fehlt die Kommunikation eines positiven, attraktiven Zukunftsbildes der Dekarbonisierung. Die Entwicklung einer Kommunikationsstrategie könnte Aufgabe der Energieforschung werden. Nur so steigen die Chancen auf politische Umsetzung, die Dekarbonisierung muss mehrheitsfähig werden, sonst traut sich die Politik da nicht drüber.
Es fehlt die Bereitstellung der Biomasse zur Erzeugung von Bioenergie. Die Nachhaltigkeit in den Dimensionen Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft ist weltweit ein großes Thema, wird kontroversiell und vilefach unsachlich diskutiert. Dies führt zu krassen Fehlern bei politischen Entscheidungen und schadet der Entwicklung in Richtung einer (globaler) Zero Carbon Society enorm.
Gedankenexperiment zur Hinterfragung der Energieeffizienz von Puntigam Rupert:
Warum sind bisherige Energieverbräuche oftmals nicht sehr energieeffizient? – Meist weil die Energiekosten im Vergleich zur erbrachten Leistung und den daraus erzielten Erträgen nicht schlagend sind.
Erneuerbare Energien sind jetzt bereits schon günstiger als Fossile Energien! Sie werden die zukünftige Energiebereitstellung zu noch viel niedrigeren Kosten bewerkstelligen, denn die Sonne schickt bekanntlich ja keine Rechnung.
Warum sollte sich daher massive Energieeffizienz etablieren, oder warum sollten wir diese verordnen? Überhaupt wenn zukünftig Energieverwendung mit keinen bzw. wesentlich weniger Emissionen und nachteiligen Umwelteinflüssen erfolgt?
Ein einziger maßgeblicher Aspekt der momentanen Energieeffizienzbestrebungen gibt es hinsichtlich des rascheren Umstiegs auf Erneuerbare, denn wenn weniger Energie benötigt wird haben wir rascher hohe Anteile an nicht-fossiler Energie im System.
Es muss aber berechtigter Weise die Frage zugelassen werden, warum Energieeffizienz überbordend betrieben wird wenn sie weder jetzt noch zukünftig wirtschaftsrelevant ist?
Vielmehr schaffen übertriebene und einseitige Energieeffizienzvorgaben unökonomische Bedingungen, vor allem bei ungleicher internationaler Anwendung.
Wenn Energieeffizienztechnologien aufgrund künftig immer billiger werdender Energie, die wegen geringster Emissionen nur sehr geringe Umwelteinflüsse hat, nicht benötigt werden ist für die Technologieproduzenten/Anlagenbauern auch kein Zukunftsmarkt gegeben, und die Investitionen in die Entwicklung von Energieeffizienztechnologien haben nur ineffiziente Auswirkungen für den Wirtschaftsraum bewirkt.
Mit dem Blick auf das Ganze und in Anbetracht der zukünftigen Realität stelle, ich (Rupert Puntigam persönlich als Energieexperte – nicht als voestalpine Mitarbeiter) damit die wirklich mehr als berechtigte Frage wieviel an Energieeffizienz ist (uns/dem Wirtschaftsraum) dienlich und was erübrigt sich?
Meiner Meinung nach muss der Fokus der Entwicklungen auf die Transition/Transformationvon fossilen Energien zu erneuerbaren Energien liegen, mit dem Ziel uns diese erneuerbar angetriebenen Produktionen/Prozesse/Dienstleistungen … zu sichern um eine Technologieführerschaft zu erreichen. Mit Energieeffizienztechnologien wird dies on the long run nicht zielführend sein.
Sicherlich sollte der Energieeinsatz effizient erfolgen, auch wenn die erneuerbare Energie immer günstiger wird so wirft auch sie Kosten auf und hat auch Umwelteinflüsse – wenn auch geringe!
Rupert Puntigam
Die mir bekannten Abschätzungen des UBA, oder die Energieautarkie Studie von Streicher zeigen, dass die Dekarbonisierung mit den bekannten Potentialen der Erneuerbaren nur möglich ist, wenn der Energiebedarf deutlich reduziert wird. In Europa haben wir derzeit einen Anteil der Erneuerbaren am Gesamtenergiebedarf von etwa 1/10, optimistische Prognosen der IRENA nehmen für 2030 von etwa 3/10 an. Der Ausbau von PV, Wind, Biomasse, Wasserkraft stößt auch auf Grenzen (Natur- und Landschaftsschutz, soziale Akzeptanz, Verfügbarkeit gewisser Ressourcen, Ökobilanz). Daher ist Energieeffizienz weiterhin sehr relevant! Auch Suffizienz wäre ein lohnendes Thema für die Energieforschung (Sozialwissenschaft, Philosophie …)
Soziale Komponente der Energienutzung, Nachhaltigkeit sollte sich jeder leisten können; Darstellung der Lebensproduktkosten und –Umweltbelastung. Hochwertigere langlebigere Produkte -> etwa Made in Österreich (ergibt ein positives Qualitätsimage)
Für jede technologische Entwicklung ist deren „Ankunft“ am Markt und in der Gesellschaft wesentlich. Genauso wie der Markt und die Gesellschaft veränderliche Anforderungen an Technologien haben. Wie diese Querschnitts- bzw. Schnittstellen-Themen benannt werden ist weniger wichtig, als dass diese ein fixer Bestandteil der Energie- und Technologieforschung bleiben.
Die Kommunikation wird immer wichtiger. Dabei spielen die neuen Medien, die entsprechend aufgearbeiteten Inhalte und die Methoden eine wesentliche Rolle, um eine positive Wertigkeit und den Umgang mit Energie und Konsum zu entwickeln. In der öffentlichen Wahrnehmung wird Energieeffizienz oftmals auf die Qualität von Geräten reduziert und Nachhaltigkeit auf den Verzicht von Konsum. Neue Medien wie zum Beispiel Blogs bieten die Chance, diese Muster aufzubrechen und ein positives Image aufzubauen. Sie funktionieren aber mit anderen Spielregeln. Genauso wichtig wie die fachgerecht richtige Darstellung ist hier auch die emotional verbindliche Vermittlung der Inhalte.
Stimme zu! Energie ist in der öffentlichen Diskussion kaum ein Thema. Bestenfalls wenn es um die Verhinderung von Kraftwerken (AKW bis Wind) oder Regulative der EU (Bsp. Glühlampen) geht. Es fehlt die Kommunikation eines positiven, attraktiven Zukunftsbildes der Dekarbonisierung. Die Entwicklung einer Kommunikationsstrategie könnte Aufgabe der Energieforschung werden. Nur so steigen die Chancen auf politische Umsetzung, die Dekarbonisierung muss mehrheitsfähig werden, sonst traut sich die Politik da nicht drüber.
Es fehlt die Bereitstellung der Biomasse zur Erzeugung von Bioenergie. Die Nachhaltigkeit in den Dimensionen Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft ist weltweit ein großes Thema, wird kontroversiell und vilefach unsachlich diskutiert. Dies führt zu krassen Fehlern bei politischen Entscheidungen und schadet der Entwicklung in Richtung einer (globaler) Zero Carbon Society enorm.